Manchmal braucht es nur ein wenig Glück, um sich einen Traum erfüllen zu können. Manchmal gehen Träume nie in Erfüllung. Oftmals aber ist erst ein hartes Stück Arbeit notwendig, um schließ­lich erleben zu können, wie ein Traum wahr wird. Tilo Wolff. Gründer von Lacrimosa. hat ein hartes Stück Arbeit geleistet. Seit seinen Anfangstagen als Minimalist hat er konsequent an der Weiterentwicklung seiner Musik und Visionen gearbeitet. Eine Arbeit, für ihn wohl eher ein Vergnügen, das im Ok­tober 1998 einen weiteren Höhepunkt fand. Denn Lacrimosa mietete das Studio 1 der berühmten Abbey Road Studios und dazu das London Symphony Orchestra! Zillo beglei­tete am 19.10.1998 exklusiv die Aufnahmen zu seinem neu­en Album an diesem Tag.

London strafte an diesem Herbsttag das Vorurteil Lü­gen, daß dort nur Regen und Nebel herrschen. Ein strah­lender Sonnentag sorgte für wunderschöne Stunden, die sicherlich nicht nur mir unvergeßlich in Erinnerung bleiben werden. Dank guter Wegbeschreibung gestaltete sich der Weg zu den berühmten Abbey Road Studios einfach.

Auch der Zebrastreifen, über den einst die Beatles für ihr Coverfoto gingen, war noch an Ort und Stelle. Und es war mir auch ein leichtes, an dem Herrn am Empfang vorbeizukommen, da Tilo mich auf die Besucherliste gesetzt hatte. Als ich das Studio betrat, hatten die Aufnahmen bereits begonnen. Das Studio, das Tilo gemietet hal­te. bestand aus drei Räumen. Der erste Raum war eng und schlauchähnlich, hier standen die technischen Geräte, auf denen die Musik auf Band aufgenommen wurde. Dann ging es in einen größeren Raum. Links und  rechts  von der Tür standen zwei urgemütliche Sofas in denen man versinken konnte. In der Mitte des Raumes stand sein einfacher Tisch mit zwei Stühlen davor. Links saß Tilo rechts Gottfried Koch (technischer Koordinator zwischen den verschiedenen Aufnahmestudios). Anne stand hinter Tilo und schau­te ihm über die Schulter.

Das riesengroße Mischpult, vor dem Peter Cobbin (der Chief En­gineer) saß, stand vor dem Tisch, und direkt dahinter befand sich ei­ne Scheibe, die freie Sicht auf das London Symphony Orchestra bot, das sich in einem Aufnahmeraum von fast schon turnhallenmäßiger Größe befand. Nach kurzer Begrüßung machte ich es mir auf einem der zwei So­fas gemütlich und verfolgte faszi­niert das Geschehen.

Tilo und Gottfried hatten Noten­blätter auf ihrem Tisch ausgebrei­tet und machten sich dort immer wieder Notizen, während sie dem Spiel des Orchesters gespannt zuhörten.

Beide tauschten leise ihre Mei­nung über das Gehörte aus. hatten hier und da Verbesserungen vor­zubringen. die sie dem Dirigenten und dem Orchester über ein Mi­krofon mitteilten. Kleinigkeiten, die dem Hörer vielleicht gar nicht unbedingt im Endprodukt auffallen würden, aber einem Kunstler wie Tilo nicht ins ausgeklügelte Konzept paßten. Und  hier zeigte sich, daß das London Symphony Orchestra ein Ensemble der Spit­zenklasse ist, denn zum einen waren es nur minimale Korrekturen, die gewünscht wurden und zum anderen klappte es meist auch schon im nächsten Take mit der Korrektur.

Den Kopf leicht nach vorne ge­beugt und die Augen geschlossen, so ließ Tilo mit fortschreitender Aufnahmedauer die Musik auf sich einwirken. Auch Anne schloß des öfteren ihre Augen, um die Musik zu visualisieren. Um einen Eindruck über die Auf­nahmen zu bekommen, wurden diese live und später vom Band über Lautsprecher wiedergegeben, die jede Heim-Hi-Fi-Anlage alt aussehen lassen. Auch hier wurde wieder diskutiert, mal war ein In­strument zu stark in den Vorder­grund gerückt oder ein anderes Instrument gab ein falsches Tempo vor.

Sobald die Aufnahme für einen Song als zufriedenstellend angese­hen wurde, mußte sie mit der Mu­sik kombiniert werden, die Tilo mit Studiomusikern bereits im Vorfeld aufgenommen und auf Band mitgebracht hatte. So liefen schließlich beide Bänder syn­chron. und das Erstaunliche war: Die von Tilo mitgebrachten Auf­nahmen paßten hervorragend zu der vom Orchester eingespielten Musik. Aus Zwei mach Eins!

Im Verlauf der Aufnahmen konn­te man Tilo merklich ansehen. wie er entspannter und entspannter wurde. Dieser Tag war ein finanzielles Risiko, alles müßte nach Plan laufen und innerhalb der ge­mieteten Zeit geschafft werden. Aber mit dem London Symphony Orchestra hatte Tilo echte Profis engagiert, die ihn in keiner Minu­te an den Rand des finanziellen Desaster brachten.

Ein Orchester, das sich aus sage und schreibe 71 Musikern zusam­mensetzt. Zur Besetzung sagt Tilo: “Die Besetzung ist immer ein wenig von den jeweiligen Ti­teln abhängig, da ich nicht bei al­len Stücken die gleichen Klang­bilder erzeugen möchte. Die ge­samte Besetzung in London, die bei diversen Titeln zum Einsatz, gekommen ist. war dabei folgen­de: 14 erste Geigen. 12 zweite Gei­gen. 10 Bratschen. 8 Cellos. 6 Kontrabässe. 2 Flöten. 2 Oboen. 1 English Horn. 2 Klarinetten. 2 Fa­gotte. 4 French Hörner. 3 Trompe­ten. 3 Posaunen. 1 Tuba und 1 Pauke.

Da liegt es auf der Hand, daß die Musik einen stark klassischen An­strich verliehen bekommt. Aber das Ergebnis klingt keinesfalls antiquert und verstaubt. vielmehr dynamisch, agil, entrückt und ver­träumt. wie man es von Lacrimosa kennt. Die Kombination mit dem  Rockinstrumentarium sorgt für das Lacrimosa-Klangbild. das sich auf den letzten Alben herauskri­stallisiert hat. wenngleich das neue Material alles bisher von Lacrimosa Gehörte in den Schat­ten stellt.

Vor der Mittagspause wurden die Titel eingespielt, die Platz auf Tilos neuer Single “Alleine Zu Zweit” fin­den sollen. Mit hungrigem Magen läßt sich nicht gut arbeiten, und so wurde eine ein- stündige Mittagspause eingelegt, in der sich nicht nur das Orchester am reich­haltigen Essen in der studioeigenen Kantine stärken konnte, sondern auch die übrigen Beteiligten.

Die verbleibende Pausenzeit nutzten Kilo, Anne und ich in einem Ruheraum der Abbey Road Studios, um uns etwas ausführlicher über das neue Werk von Lacrimosa zu unterhalten.

Wie kam der Kontakt zum London Symphony Orchestra zustande?

TILO WOLFF: Ich habe dem Management des Orchesters das “Stille” Album zusam­men mit der Partitur eines neuen Titel geschickt, mit der Anfrage, ob sie In­teresse hätten, mit Lacrimosa ein Al­bum einzuspielen. Daraufhin kam der Anruf, daß man sich über eine Zusam­menarbeit freuen würde.

Kannten die Musiker die Noten bereits vor den Aufnahmen?

Tilo Wolff

TILO WOLFF: Vereinzelte Musiker haben die Noten schon im Vorfeld bekommen, um sich vorzubereiten. Der Großteil des Orchesters hat die Stimmen aber erst zu den Proben eingesehen. Das hat den Vorteil, daß sich die Musiker keine Phrasierungen oder Dynamiken ange­wöhnen, die man ihnen während der Aufnahmen wieder abgewöhnen müß­te, wenn sie nicht in unserem Sinne ge­wesen wären.

Du hast früher mit Alben angefangen, die recht spartanisch instrumentiert waren. Wenn man diese Alben mit den heutigen Aufnahmen vergleicht, dann ist das ein gewaltiger Unterschied. War es damals schon ein Traum von dir. mal Musik mit einem Orchester zu machen?

TILO WOLFF: Es war schon immer mein Traum, mal so etwas wie heute zu ma­chen, aber es waren damals nicht die Möglichkeiten und Fähigkeiten dazu vorhanden. Ich konnte damals gar nicht für ein Orchester schreiben. Ich mußte mir erst beibringen und lernen, wie man ein Orchester durcharrangiert. Wenn ich heute noch einmal die Mög­lichkeit hätte, die ersten Platten aufzu­nehmen, dann würde ich sie identisch so machen, wie sie sind. Es war für die Zeit und die Texte und Emotionen, die dort verpackt sind, die richtige Weise, sie umzusetzen.

Wie hast du damals angefangen, Musik zu spielen? Hast du in der Schu­le Noten gelernt?

TILO WOLFF: Wenn ich in der Schule aufge­paßt hätte, dann hätte ich auch in der Schule gelernt. Ich habe es aber erst gelernt, als ich angefangen habe, Trompete zu spielen.

Wie hast du für die neuen Stücke komponiert?

TILO WOLFF: Ich schreibe meine Stücke meistens zuerst auf dem Piano, so die Grundgeschichten, dann setze ich mich an den Sequenzer und länge an. die Sa­chen zu arrangieren. Dann sind wir ins Studio gegangen und haben die Band aufgenommen. Danach habe ich mich mit Gottfried Koch zusammengesetzt, und wir sind alle Arrangements durch­gegangen und haben noch manche Dinge ausgebessert.

Anne und du, ihr habt aber das alleinige Mitspracherecht?

TILO WOLFF: Gottfried hat gute Tips, wie vor­hin bei der Klarinette, wo er sagte, der könnten wir eigentlich ein bißchen mehr Krall geben. Wenn es ein kon­struktiver Vorschlag ist. dann nehmen wir den an, aber es ist schon so. daß es eine Produktion von Lacrimosa ist.

Definiert man Lacrimosa heute über Anne und dich?

TILO WOLFF: Ja, auf jeden Fall, Lacrimosa sind wir zwei.

Wie kamst du auf die Idee ins Abbey Road Studio zu gehen und dort mit dem London Symphony Orchestra aufzunehmen ?

TILO WOLFF: Bei den Stücken, die ich jetzt ge­schrieben habe, muß ein richtig gutes Orchester dransitzen, sonst sind sie nicht spielbar. Und wenn schon ein richtig heftiges Orchester, dann nimmt man halt das Ultima, und wenn man schon in London ist, dann geht man halt hier ins Studio.

Wie wirst du die neuen Stücke live darbieten, du wirst dieses Orche­ster kaum mit auf Tour nehmen kön­nen. oder?

TILO WOLFF: Davon bin ich auch kein Freund, ein Orchester auf die Bühne zu stellen, weil es mir bei den Konzerten immer sehr wichtig ist, daß man sehr spontan und auf das Publikum orientiert spielen kann. Wem. ich da jetzt ein Orchester sitzen habe, dann können wir nicht im­provisieren. einen Song mal schneller oder langsamer spielen oder mal einen Part einbauen, was wir ja gerne auf der Bühne machen.

Im Moment bin ich noch nicht von dem Gedanken begeistert, das mal auf die Bühne zu bringen. Vielleicht mal eine Aufführung, aber nicht für eine ganze Tournee. Lacrimosa auf der Bühne soll sich schon von Lacrimosa auf Platte unterscheiden. Man kann sich ja die Platte anhören, und die Bühne ist dann eine weitere Inter­pretation des Plattenmaterials.

Gehen die Fans aber nicht mit einer gewissen Erwartungshaltung zu einem Konzert?

TILO WOLFF: Wenn man es jedem recht machen wollte, das ginge nicht darum machen wir es so, wie wir es wollen. Ich würde mich auf der Bühne mit einem Orchester nicht wohl fühlen. Ich könnte nicht frei von der Seele weg arbeiten. Ich variiere ja auch gerne mal die Texte, und daraus entstehen neue Sachen. Wenn ich weiß, gleich kommt ein Trompetensolo, dann muß ich zu singen aufhören, obwohl ich noch so viel Text hätte, den ich im Moment im Kopf habe. Ich fände es schade, wenn ich auf solche Sachen Rücksicht nehmen müßte.

Lacrimosa und das London Symphony Orchestra. Einige Leute werden jetzt sicherlich von Größen­wahn sprechen?

TILO WOLFF: Es gibt immer einen Haufen Neider. Ich meine, jetzt nur eine Sa­che nicht zu machen, damit die Nei­der nichts sagen können?! Es ist seit langem mein Traum, so etwas mal zu machen. Ich habe seit Jahren darauf hingearbeitet und erfülle mir jetzt gerade Traum Wenn da­mit jetzt jemand ein Problem hat, dann finde ich es schade, oder noch besser, dan habe ich den Tip, er soll es selbst mal probieren, denn es ist eine schöne Sache.

Viele Leute erzeugen einen Orchestereffekt mit Keyboards. Wie denkst du darüber?

TILO WOLFF: Wenn man mit einem Key­board arbeitet, arbeitet man anders als mit einem Orchester. Ich habe das bei den ersten Platten auch so gemacht, und habe auch nichts da­gegen, damit kann man wunder­schöne Sachen machen. Ich finde, es ist auch eine Kunst, aus einem Sequenzer solch eine Echtheit her­auszuholen. Es sind aber schon zwei verschiedene Welten. Ich will aber noch einmal zu der Neidfrage zurückkommen. Es ist natürlich so, daß so eine Produktion um ein viel­faches teurer ist. Wir könnten die gleiche Platte auch mit Keyboard aufnehmen und würden dann, wenn sie sich gut verkauft, viel daran ver­dienen. Da kommen wir zu dem Wett Kommerz, was uns viele vor­werfen An sich ist es genau das Gegenteil. Wir schmeißen hier viel Geld zum Fenster raus, um klangtechnisch eine wunderschöne Platte zu produzieren, aber im Laden wird sie genausoviel kosten, wie eine Platte, die in fünf Tagen am Key­board aufgenommen wurde.

Bisher gab es von Album zu Album textlich einen roten Faden, der weitergesponnen wurde. Wird das auf dem neuen Album auch der Fall sein?

Tilo Wolff TILO WOLFF: Ich möchte eigentlich noch gar nicht zuviel zum neuen Album sagen, nur so viel, es ist ein sehr klares Konzeptalbum, so klar, wie noch nie zuvor bei Lacrimosa. Aber eigentlich wider Willen, es ist nicht so geplant gewesen, das ist das In­teressante. Ich habe mich nicht hin- gesetzt und ein Konzept wie damals bei “Inferno” entworfen, was ich ja wieder verworfen hatte. Die Texte erzählen eine Geschichte mit kla­rem Anfang und klarem Ende. Das habe ich erst gemerkt, als ich alles beisammen hatte und mir alles an­gehört und durchgelesen habe, und das war sehr faszinierend.

Kann die Single in diesem Zusammenhang auch alleine ste­hen?

TILO WOLFF: Ja, denn sie ist textlich ein Knackpunkt dieser Geschichte. Es geht was vorweg, es ist zwar gut, wenn man das mitbekommt, aber die Single steht ziemlich am Anfang und leitet eigentlich die Ent­wicklung ein. Von daher steht der Text der Single auch für sich allein, eigentlich stehen alle Texte für sich allein.

Das ist ja das Komische, ich habe ja auch alle Texte alleine für sich ge­schrieben und habe erst hinterher gemerkt, daß alles zusammenhängt. Das war extrem faszinierend. Dar­um sind alle Stücke für sich gese­hen, eigene, in sich abgeschlossene Geschichten, und zusammen erge­ben sie ein großes Ganzes.

Bist du zufrieden mit dem. was du bisher vom Orchester gehört hast?

TILO WOLFF: Absolut! Es ist genial, plötzlich zu hören, wie das alles aufgeht, und wenn eine Flöte irgendwo die Melodie aufgreift, um dann vom English Horn abgelöst zu werden, um auf den Chorus hinzuspielen, wo das Thema breit gespielt wird. Was mir wichtig war, man kann bei al­len Stücken die Band oder das Orchester rausnehmen, und es funktioniert immer noch. Es sind für sich immer noch eigenständi­ge Songs.

Ich habe gesehen, daß du während der Aufnahmen die Au­gen geschlossen hast. Was ging da in deinem Kopf vor?

TILO WOLFF: In dem Moment, während die Aufnahme läuft, höre ich sehr kri­tisch auf Fehler, auf Dynamikpro­bleme, ob eine Sektion zu laut oder zu leise ist, ob es nicht auf die Band paßt. Während der Aufnahme höre ich selten aufs Gefühl, da höre ich mehr auf die technische Seite, und hinterher erst achte ich aufs Gefühl. Es kam aber auch schon vor, nicht mit diesem Orchester, aber im Stu­dio, daß man gemerkt hat, das war zwar nicht 100%ig, aber da lag so­viel Gefühl drin, daß man es so ge­lassen hat. Mir ist das Gefühl im Endeffekt auch schon wichtiger, aber es darf halt nicht falsch sein.

Von der Dynamik hat mich die Musik teilweise an Wagner er­innert.

TILO WOLFF: Ich habe mich mit Wagner bisher kaum befaßt, ich habe zwei, drei Sachen gehört, die mir nicht gefallen haben. Mir hat da das Ge­fühl gefehlt. Ich stehe mehr auf Sa­chen von Beethoven, Bach oder Vivaldi, wobei es immer so ist. dir. Musik, die ich mag, die mache ich nicht. Meine erste Platte ist ja sehr von Bauhaus inspiriert gewesen, und das hört man der Platte nicht an. Aber vielleicht gerade deswe­gen, die Musik gibt es ja schon, dar­um muß ich sie nicht nachmachen, sondern ziehe meine Gefühle raus und interpretiere sie auf meine Wei­se.

Du hast Studio und Orchester gemietet, was sicherlich nicht gera­de billig ist. Bist du nicht nervös, daß vielleicht nicht alles in der ge­mieteten Zeit erledigt werden kann?

TILO WOLFF: Ich hatte mehr Angst davor, daß das Gefühl, das ich im Kopf ha­be, nicht umgesetzt ward, aber da ich immer vom Schlimmsten ausge­he, habe ich auch damit gerechnet, daß man nur einen Song oder gar nichts auf Band bekommt, was aber das absolute finanzielle Desaster geworden wäre. Ich war eher dahin­gehend nervös, ob ich im Orchester die Musik höre, die ich geschrieben habe, ob das Gefühl, das ich hatte, da rüberkommt. Ich denke, das ist gut geworden.

Erstaunlich ist, daß junge, und alte Menschen zusammen im Or­chester spielen, und das & ich noch vorurteilsfrei.

TILO WOLFF: Das Geile war noch, daß, bevor wir angefangen haben, uns der Manager gesagt hat, daß einige Leute vom Orchester, die zum größ­ten Teil vom Festland kommen, Lacrimosa kennen und sich gefreut beben, für Lacrimosa zu spielen. Bei uns ist es genau umgekehrt, wir freuen uns riesig, mit denen spielen zu können.

Danach ging es zurück ins Studio, um Albumtracks einspielen zu kön­nen. Was das London Symphony Orchestra Lacrimosas Noten für Tö­ne entlockte, ist unglaublich. Bom­bastisch, monumental und erhaben, so wuchtig prasselte die Musik über uns hernieder. Sobald das Album fertig ist, werden wir natürlich in­tensiv auf Lacrimosas neues Mei­sterwerk eingehen.

Doch zuletzt noch Tilos Meinung, ob alle ihre Erwartungen von die­sem Tag im Abbey Road Studio er­füllt worden sind, welche ich mit et­was Abstand von ihm einholte. “Unsere Erwartungen wurden allei­ne schon darin erfüllt, daß der Diri­gent, Mr. David Snell, mit dem wir gearbeitet haben, einen schnellen Zugang zu unserer Musik gefunden hat. Das Orchester hat dann das Übrige in seinem extrem einfühlsa­men Spiel und seiner professionel­len Arbeitsweise getan, so daß wir mit dem Ergebnis mehr als zufrie­den sind.”

CREDITS

1998, Frank Rummeleit, Zillo

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