In knapp einem Monat erscheint mit „Sehnsucht“ das zehnte Studioalbum von Lacrimosa. Grund genug um mit einem prima aufgelegten und hörbar zufriedenen Tilo Wolff über das neue Album, einige Schwänke aus seiner Jugend und seine Träume zu reden. Vorhang auf für Teil 1!
Hallo Tilo. Glückwunsch zur neuen Scheibe – Zufrieden mit dem Resultat?
TILO WOLFF: Dankeschön. Ich stell mir selber immer sehr hohe Erwartungen. Aber ich kann wirklich sagen, dass ich rundum glücklich mit dem Ergebnis bin. Das liegt aber auch daran, dass ich mir ja soviel Zeit zum Tüfteln gebe, wie ich will. Ich hab ja keine Plattenfirma im Nacken sitzen, die mir einen bestimmten Abgabetermin vorschreibt. Ich arbeite solange wie ich Lust habe und sag mir dann selbst: „Schluss jetzt – das war’s.“
Aber wann hörst du genau auf? Man findet doch sicher immer noch Sachen, die man verbessern könnte?
TILO WOLFF: Technisch auf jeden Fall. Aber ich setze mir eher eine gefühlsmäßige Deadline. Wenn ich merke, ich könnte noch was verbessern, aber gleichzeitig würde ich das Ursprüngliche zerstören, dann höre ich auf. Das Ursprüngliche ist mir sehr wichtig. Wenn ich mir eine Lacrimosa-Scheibe von vor 15 Jahren anhöre, dann fällt mir natürlich schon auf, was ich hätte anders machen können. Aber es ist eben echt und genau richtig in diesem Moment.
Wann haben denn deine Arbeiten zu „Sehnsucht“ begonnen?
TILO WOLFF: Konkret eigentlich erst ab Dezember 2007.
Wann stand für dich der Albumname fest? Vorher oder nachher?
TILO WOLFF: Ganz zum Schluss erst. Das ist bei mir immer so. Ich mache mir vorher nie Gedanken über den Titel und bin selber immer gespannt, wie ich es am Ende nennen werde. Lange Zeit dachte ich, dass das Album „Koma“ heißen würde – da es eines der zentralen Themen des Albums ist. Das aber „Koma“ auch wiederum nur eine Sehnsucht beschreibt, hab ich damals noch nicht gesehen. Ich kann immer erst ganz am Ende sagen, wie das Album heißt. Erst wenn ich den Überblick habe, kann ich erkennen, was die Thematik ist. Zu „Sehnsucht“ wurde es erst wenige Tage vor Produktionsende.
Ich finde „Sehnsucht“ passt auch irgendwie besser. „Koma“ ist für mich ein Wort, was eigentlich nur negativ ist. Und so negativ klingt das Album gar nicht.
TILO WOLFF: Da gebe ich dir Recht.
Auch der Song „Koma“ klingt streckenweiße sehr fröhlich.
TILO WOLFF: Das hat aber auch seinen Grund. Ein Koma-Patient merkt ja nicht, dass er im Koma liegt. Ich allerdings merke, dass ich im Koma bin. Es ist also schon eine Entwicklung geschehen. Dieser Wunsch da raus zu kommen – die Schreie „Ich will hier raus“ verdeutlichen dies ja – dieser Wille ist also schon da. Ich sehe das Licht und muss es berühren – diese Gefühlen sollen die Streicher zum Ausdruck bringen. Ich habe ganz bewusst nicht da drüber gesungen, weil der Wunsch zwar da ist, aber ich ihn noch nicht formulieren kann.
Erstmalig befinden sich auf einer Lacrimosa-Platte zehn Songs. Woher kommt diese ungewohnte Produktivität?
TILO WOLFF: Dieses Mal ist kein Song über zehn Minuten drauf. Ich war also nicht produktiver als sonst. Stell dir das als langer Monolog vor, manchmal unterteilt in viele Sätze und manchmal an einem Stück. Bei „Sehnsucht“ ist dieser Monolog etwas mehr unterteilt. Kürzere Songs – dafür aber eben ein paar mehr.
Sind wieder einige Stücke draußen geblieben?
TILO WOLFF: Diesmal wirklich nicht. Es gibt Alben, wie „Echos“, wo viel übrig geblieben ist. Das ist aber eher ein schlechtes Zeichen. Diesmal ist nichts zurück geblieben, was ich für mich als gutes Zeichen werte. Ich habe sozusagen keine einzige geschriebene Note, als fehlgeleitet empfunden. Vielleicht ist aber auch das ganze Album fehlgeleitet und sollte in die Schublade – haha. Aber ich hoffe mal nicht.
Wieso empfandest du es bei „Echos“ als schlechtes Zeichen? Bist du im Nachhinein nicht zufrieden mit dem Werk?
TILO WOLFF: Doch doch, ich komponiere ja nicht, indem ich Eier an die Wand schlage und hoffe, dass eins hängen bleibt. Aber wenn ich dann doch einiges nicht veröffentlichen möchte, dann war ich wohl einfach nicht intensiv genug gewesen. Das beim Komponieren mal links und rechts einige Songs entstehen und die dann sogar aufs Album kommen, ist wunderbar. Daher hab ich auch gar nichts gegen „Echos“. Ich kenn es einfach von mir eigentlich nicht, dass ich Sachen komponier, und sie hinterher verwerfe. Das war auch gestern Abend so als ich „Sehnsucht“ hörte. Du musst wissen, wenn ich ein neues Album habe, dann läuft das bei mir wirklich jeden Abend. Ich bin dann immer wahnsinnig glücklich über das Erschaffene. Und nachdem das Album zu Ende war, habe ich noch mal einige Demos rausgekramt – Songs die bei „Echos“ eben rausgeflogen sind. Ich musste es sofort wieder ausmachen, weil ich es einfach nicht hören konnte. Das passiert mir äußerst selten, dass ich meine eigene Musik nicht hören kann. Ich muss da wohl so richtig daneben gelangt haben. Das empfinde ich zwar nur selten, wenn es aber doch passiert, bin ich echt schockiert.
Wie gehst du ans Komponieren heran? Hast du den Song oder die Melodie vorher schon im Kopf?
TILO WOLFF: Das ist ganz unterschiedlich. Bei „Call Me With The Voice Of Your Love“ bin ich mit dieser Melodie aufgewacht. Meistens ist es aber so, dass ich mich mit dem Text ans Klavier setze. Der Text ist dann wie ein Notenblatt. Ich lese mir den Text durch und klimper herum. Irgendwann fließt es dann ganz automatisch. Das ist wie wenn man ein Bierfass anschlägt. Es sprudelt dann einfach (lacht).
Dieses Mal erscheint vorneweg keine Single – warum?
TILO WOLFF: Für mich hat sich die Idee einer Single überholt. In den 80er war ich großer Prince-Fan. Ab und an kam mal eine neue Single raus und das war dann das Lebenszeichen. Damit hat man gesehen, was dieser Künstler in diesem Moment für Musik macht, was ihn eben auszeichnet. Wenn man Mitglied im Fanclub war, gab es dann vielleicht noch ein Briefchen mit Infos dazu. Mehr Informationen gab es aber nicht. Auf dieses Lebenszeichen hab ich mich immer total gefreut, man hat ihm entgegen gefiebert. Heute bekommt man diese Lebenszeichen auf allen Ebenen. Der Song selber ist ja gar keine große Überraschung mehr. Depeche Mode sind da ein gutes Beispiel. Ich kann mir die neue Single leider noch nicht kaufen, aber ich kann sie mir jetzt schon im Internet anhören. Daher hat sich die Single überholt und ich werde keine Single im herkömmlichen Sinne mehr machen.
Was heißt herkömmlich?
TILO WOLFF: Na ja, in Russland wird es eine Vorab-EP geben. Das hat natürlich mit dem Song „I Lost My Star In Krasnodar“ zu tun. Da der Bürgermeister sich wahnsinnig gefreut hat, dass wir über seine Stadt singen, hat sich unsere russische Plattenfirma entschieden, eine EP als Geschenk an die russischen Fans zu produzieren. Eventuell machen wir solch eine Geschichte auch noch in Deutschland. Aber das ist im Moment noch nicht spruchreif.
Es wird von „Sehnsucht“ zwei Editionen geben. Einige Kritiker sprechen schon von Abzocke – wo sind die Unterschiede der beiden Alben?
TILO WOLFF: Das ist immer geil (lacht). Es ist ja eigentlich egal, denn es gibt immer Leute, die was zu meckern haben. Es gab sogar Leute die haben sich beschwert, dass es diesmal zehn Songs sind. „Es gibt doch die Regel, dass es immer acht Songs sein müssen – so eine Frechheit“ (lacht). Diese Leute, die sich über alles aufregen, gibt es immer. Der ursprüngliche Gedanke der Special Edition ist eigentlich ein ganz abwegiger – oder für viele Leute ein abwegiger. Und zwar für die, die Musik nur noch über ihre MP3-Player konsumieren. Lacrimosa ist ja eng mit dem Schwarz-Weiß-Artwork verbunden. Diese Linie will ich auch auf keinen Fall brechen. Aber die Idee des aktuellen Artwork ist die, dass das Feuer strahlt.
Also farbig?
TILO WOLFF: Genau. Daher wollte ich eine zweite Version machen. Wenn ich aber nur das Artwork verändere, werden viele Fans auch wieder „Abzocke“ rufen. Also habe ich mich hingesetzt und habe fast alle Songs neu überarbeitet. Ich wollte einfach mal sehen, was mit den Songs passiert, wenn man einige Änderungen vornimmt. Wer das als Abzocke sieht, der soll sich einfach nur die reguläre Platte kaufen. Die meisten werden es sich wohl eh nur aus dem Internet runterziehen. Und wer genauso musik- und artworkbegeistert ist wie ich, der kann sich gerne auch die Special Edition kaufen.
Apropos Artwork: Gab es mal einen Plan, ein Buch zu veröffentlichen, was die ganzen Artworks zum Thema hatte?
TILO WOLFF: Ja die Idee gab es tatsächlich mal. Dies ist auch schon sehr alt – erstmalig kam die Idee schon bei unserem dritten Album „Satura“ zur Sprache. Ich habe mich damals schon mit Stelio Diamantopoulus darüber unterhalten. Aber das wird wohl eher mal so ein Altersprojekt werden. Wenn wir nicht mehr so viel zu tun haben, dann machen wir das (lacht).
Diesmal sind relativ viele englischsprachige Songs auf dem Album. Gibt es da einen bestimmten Grund?
TILO WOLFF: Ja den gibt es – aber ich muss zunächst sagen, dass es sogar noch mehr hätten sein können, wenn ich nicht wüsste, dass gerade unser Publikum im Ausland die englischen Songs überhaupt nicht gerne hat.
Klingt paradox.
TILO WOLFF: Ist es auch. Viele Künstler denken, sie müssten Englisch singen um im Ausland Erfolg zu haben. Bei Lacrimosa scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein. Wir haben im Ausland Erfolg wegen der Deutschen Texte. Aber zurück zu deiner Frage: Es gibt gewisse Dinge, die kann ich auf Deutsch einfach nicht formulieren. Jeder geht mit seiner Sprache anders um. Ich habe eine sehr eigenwillige Herangehensweise – aber sie limitiert mich dann und wann. Was wiederum gut ist, weil ich dann eben mit der Sprache nicht so umgeh wie man das im Moment aus den Charts so kennt. Straßensprache möchte ich für Lacrimosa eben nicht übernehmen. Daher verbieten sich für mich manche Dinge, so in der Deutschen Sprache umzusetzen. Wenn so ein Punkt erreicht ist, greife ich auf die Englische Sprache zurück, weil man da Dinge direkter und kompromissloser sagen kann. Aggressive oder schmalzige Sachen kommen in der Englischen Sprache viel besser rüber. Stell dir mal „Call Me With The Voice Of Love“ auf Deutsch vor. Da gibt es Textstellen, die im Deutschen einfach nicht funktionieren würden. Aber wenn man sich die Diskografie anschaut, sieht man ja, dass wir viel mit Sprachen spielen. Wir haben Lateinisch, Finnisch, Spanisch und mit der russischen EP sogar Russisch in unseren Texten.
Also hat das nichts mit der Welttournee zu tun, wo du sicherlich hauptsächlich in Englisch kommunizierst?
TILO WOLFF: Vielleicht ist da auch was hängen geblieben (lacht). Da fällt mir grad eine Rüge von einigen russischen Fans ein, die mich auf der Tour ermahnten, ich solle doch auf der Bühne Deutsch und nicht Englisch sprechen. A) Es sei ja meine Muttersprache – und B) sie verstehen sowieso weder das Eine noch das Andere – nur klingt Deutsch halt geiler (lacht).
Wie erklärst du dir diesen großen Erfolg von Lacrimosa in Russland?
TILO WOLFF: Ich denke es ist ähnlich wie in Lateinamerika. Dort haben wir sicherlich unsere meisten Fans und können ohne Polizeischutz nicht auf die Straßen gehen. Ich glaub das liegt an der Schwermütigkeit der Seele, der Kulturen. In anderen Kulturen geht man mit Schwermütigkeit anders um, als zum Beispiel in Deutschland. Hier ist es wahnsinnig schwierig über emotionale Dinge zu sprechen, weil alle dann schreien, dass es zu niederschmetternd, zu depressiv wäre. Hör dir doch nur mal Radio an – da geht es nur um Unterhaltung und es darf auf keinen Fall wehtun. Andere Kulturen sind da komplett anders. Das ist wirklich interessant. Schau dir Skandinavien an. Dort sind die Menschen vordergründig sehr schwermütig. Dort funktioniert Lacrimosa überhaupt nicht. Wir verkaufen dort keine Platten, wir waren da noch nie auf Tour – und das obwohl Anne Finnin ist. Wir haben dort nicht mal einen großen Zeh in der Tür drin und das obwohl die Menschen sehr schwermütig sind. In vermeintlich positiv eingestellt Kulturen wie zum Beispiel Brasilien, die ja als Feiervolk gelten, oder bei den Russen, die gerne mal einen über den Durst trinken, da funktioniert Lacrimosa sehr gut.
Woher kommt das?
TILO WOLFF: Ich kann es mir nur so erklären, dass die Menschen diese unterschwellige Schwermut, aber auch die Hoffnung, dieses Sich-Nicht-Verschließen vor den eigenen Emotionen mögen. Sie akzeptieren ihre Emotionen als Stärke. Ich glaub deswegen werden wir dort so positiv aufgenommen.
Weil wir gerade bei Anne waren – gab es eigentlich mal die Idee, ein Album nur mit ihren Songs aufzunehmen?
TILO WOLFF: Ich hab es ihr schon mehrfach angeboten. Aber sie wollte das bisher noch nicht. „A Prayer For Your Heart“ ist auch der erste Song, den sie seit einiger Zeit wieder selber geschrieben hat. Bei den beiden vorherigen Alben haben wir beide an den Stücken geschrieben. Es ist bei ihr wie so ein Diamant. Es braucht Zeit, aber wenn dann mal was herauskommt, dann überstrahlt es einfach alles.
Kommen wir noch einmal kurz zum Artwork zurück. Ich liebe es immer, bei einem neuen Lacrimosa-Album den Clown zu suchen und zu schauen, was er wohl wieder anstellt. Aber was macht er mit der Fackel genau? Hat er das Feuer entfacht oder will er helfen und zieht die Fackel aus dem Feuer? Oder soll sich jeder selber Gedanken machen?
TILO WOLFF: Ich kann das schon sagen. Es ist auch sehr wichtig, weil es eben zum Gesamtkunstwerk „Sehnsucht“ gehört. Er hat es tatsächlich angezündet und ist nun verwundert, was daraus entstanden ist. So geht es mir eigentlich auch ziemlich oft. Wenn ich anfange einen Song zu schreiben, bin ich am Ende auch immer total verblüfft, was daraus schlussendlich wurde. Ich schau dann genauso wie der Harlekin, der in dem Fall mein Spiegelbild ist. Der Harlekin wollte sich eigentlich nur ein kleines Feuer machen um sich den Weg zu erleuchten. Und aus diesem Feuer der Sehnsucht ist dieses Pferd entsprungen.
Und wofür soll das Pferd stehen?
TILO WOLFF: Es soll Kraft symbolisieren und die Sehnsucht, einfach davon zu reiten. Nicht zu flüchten, sondern um Neues zu entdecken. Einfach die Freiheit zu spüren, dass man jederzeit alles erreichen kann. Die Reiterin ist die personifizierte Sehnsucht und ist ein Rückbezug auf die Geschichte von Lacrimosa.
Wie sieht es denn mit der Tour aus? Wie weit sind die Pläne?
TILO WOLFF: Noch nicht sehr weit. Der Plan ist, dass wir Anfang Juli die Tour in Sao Paulo starten werden. Dann soll es erstmal nach Japan, China, Mongolei und Russland gehen. Nach Deutschland werden wir dann wohl September oder Oktober kommen.
Ein Termin steht ja schon fest, das Wasserschloss bei Chemnitz.
TILO WOLFF: Genau, um diesen Termin werden wir die anderen Shows auch planen.
Wird das Wave Gotik Treffen in diesem Jahr ein Ziel sein?
TILO WOLFF: Dieses Jahr leider nicht, weil wir zu der Zeit wohl in den Proben stecken. Außerdem möchte ich dieses Jahr wieder den hautnahen Kontakt mit den Fans spüren – den hat man bei den Festivals nicht. Ich will wieder einen Dialog mit dem Publikum haben. Ich bin so glücklich über dieses Album, dass ich es kaum abwarten kann, wie die Fans das Album erleben und aufnehmen. Diese Erfahrungen kann man auf Festivals leider nicht machen.
Gibt es eigentlich eine bestimmte Location, wo du unglaublich gerne mal spielen würdest?
TILO WOLFF: Es gibt sogar zwei Traum-Locations. Zunächst will ich „I Lost My Star In Krasnodar“ natürlich in Krasnodar spielen (lacht). Da freu ich mich schon riesig drauf. Des Weiteren – ich bin ja ein alter Frankfurter und als Kind hab ich miterlebt, wie die Frankfurter Oper wieder aufgebaut wurde. Ich kann mich noch erinnern, dass ich meine Mutter fragte: „Warum bauen die das wieder auf? Wenn die fertig sind, ist doch der nächste Krieg und es wird wieder zerbombt.“ (lacht) Die Frankfurter Oper wäre wirklich schön – mal mit einem richtig großem Orchester. Andererseits sollte man sich manche Träume wohl nicht erfüllen. Als ich damals mit dem Londoner Symphonie Orchester gearbeitet hatte, ist es mir danach echt schwer gefallen, mit anderen Orchestern zu arbeiten. Ich hab es zunächst als Rückschritt gesehen. Daher habe ich einige Dinge beim Komponieren verbessert, damit es eben besser war, egal wer es spielt. Aber gewisse Dinge sollte man sich aufbewahren. Und in der Frankfurter Oper ist etwas, was sich wohl nicht tun sollte. Ich würde mir wohl sehr viel Feuer nehmen.
Aber wenn du das Angebot bekommen würdest, würdest du doch zusagen, oder?
TILO WOLFF: Es gab sogar schon die Anfrage. Aber ich habe Nein gesagt.
Siehst du dich heute zuerst als Künstler oder vielleicht schon als Ziehvater von jungen Künstlern? Ich schau da mal in Richtung Cinema Bizarre…
TILO WOLFF: Ich bin da wohl etwas schizophren. Wenn ich etwas mache, will ich es eigentlich immer hundert Prozent machen. Zu der Zeit, als ich Cinema Bizarre aufgebaut habe, habe ich mich überhaupt nicht um Lacrimosa gekümmert. Natürlich hab ich grad das Problem, dass es zurzeit zweigleisig läuft, weil wir gerade an den Vorbereitungen für das zweite Album der Jungs sind. Es ist schwer zu sagen. Das Herz gehört natürlich der künstlerischen Tätigkeit, aber ich finde es auch total spannend im Hintergrund zu arbeiten. Das war auch mein ursprünglicher Gedanke. Bevor ich Musik gemacht habe, hatte ich ein Fanzine. Und ich fand es total spannend, Leserbriefe von Leuten die ich aus Clubs kannte zu beantworten. Früher war das in der Szene so…(lacht) – kurze Anekdote: Das ist ja immer so, dass es darum geht, wer der coolste und extremste und so ist. Ich war wohl damals recht extrem und es gab daher auch Leute die mich angefeindet haben. Es gab da einen Typen, der mich besonders angefeindet hat – gleichzeitig ein riesen Fan meines Magazins war. Der wusste eben nicht, wer dahinter steckt, weil ich mit einem anderen Namen gearbeitet habe. Der Typ hat mich auf Partys immer angemacht. Gleichzeitig schrieb er mir immer Briefe, wie sehr in dieser Tilo Wolff wieder genervt hat. Das fand ich total spannend (lacht). Ich finde es total klasse, aus dem Hintergrund etwas zu tun, ohne das die Leute wissen, dass man dahinter steckt.
Bei Cinema Bizarre bist du es ja aber nicht.
TILO WOLFF: Eigentlich wollt ich das aber – ich wollte anonym bleiben. Irgendwann wurde es jedoch veröffentlicht. Aber es gibt immer noch einige Projekte, die ich immer noch anonym mache, ohne dass irgendwer weiß, dass ich dahinter stecke. Ich finde das immer toll, wenn mir einer schreibt „Lacrimosa sind voll Scheiße, aber hast du schon das und das gehört“ – und er nicht weiß, dass ich das eben auch mache.
Wo wir beim Thema sind. Wann kommt denn was Neues von Snakeskin?
TILO WOLFF: Das ist auch so was, was ich anonym halten wollte. Die ersten Singles hatte ich auch anonym veröffentlicht (bricht in großes Gelächter aus). Das war auch so geil: Es gibt ja einige Elektroniker die mit Lacrimosa ein großes Problem haben. Und auf solchen Internet-Seiten, wo Lacrimosa immer mal wieder auseinander gerissen werden, stand dann mal: „Hier – das ist DIE Neuentdeckung, das nächste große Ding – die Zukunft: Snakeskin!“ Ich hab mich totgelacht, als ich das gesehen hab. Das waren teilweise Leute, die schon öfter wirklich viele schlimme Dinge über Lacrimosa verbreitet haben. Und die gleichen Leute haben Snakeskin dann so in den Himmel gehoben. Da hat mich dann der Schalk gepackt. Ich musste das dann einfach veröffentlichen, dass ich das bin. Ich wollte die Reaktionen sehen. Das war so spannend. Solche Sachen amüsieren mich tierisch. Bis es aber neues Material gibt, wird wohl noch einige Zeit verstreichen. Das Jahr 2009 ist voll mit Lacrimosa und Cinema Bizarre.
“Die Sehnsucht in mir”
Es gibt eine Textzeile: „Die Ruhe ist beängstigend“. Dies erinnert mich ein wenig an eine Textzeile aus „Das Schweigen“. Magst du keine Ruhe? Ist Tilo Wolff ein totaler Workaholic?
TILO WOLFF: Gute Frage – von dieser Sicht hab ich es noch gar nicht betrachtet. Aber ja, ich liebe es kreativ zu sein und am Abend zu wissen, dass ich etwas verändert habe. Das treibt mich an. Stille ist für mich immer Resignation. Damit kann ich gar nicht umgehen. Viele denken, dass ich ein total tieftrauriger Mensch wäre. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich bin mir sehr bewusst, was die Fassetten der menschlichen Psyche angeht und will diese auch nicht leugnen. Es ist ja alles Energie und die versuche ich zu nutzen. Stille ist daher Stillstand und keine Weiterentwicklung. Sozusagen der Antipol zu mir.
Wie würdest du den Song einordnen?
TILO WOLFF: Der Song ist sicherlich einer der Songs, die mich bis zum Ende meines Lebens tief bewegen. Er greift ganz tief in die Grundmauern meines emotionalen Skeletts. Er schafft eine Sensibilisierung für das eigentliche Thema Sehnsucht. Schau: Wenn du ein Problem mit jemanden hast, dann hast du zwei Alternativen. Entweder du schreist ihn an – dann wird er aber zumachen und ihr werdet keine Lösung finden. Oder du nimmst ihn erstmal in die Arm, obwohl du weißt, dass du viele mit ihm besprechen musst – auch Sachen die euch beiden weh tun werden. Aber erstmal nimmst du ihn in den Arm, um ihm deinen Respekt und die Liebe zu zeigen. Und genau so sehe ich „Die Sehnsucht in mir“. Es ist dieses „In den Arm nehmen“. Dem Publikum zunächst eine Wertschätzung zeigen.
“Mandira Nabula”
Der Song klingt nach schrecklichem Fernweh.
TILO WOLFF: Absolut. Das ist der Wunsch einfach auf das Pferd zu springen und in die Ferne zu reiten – neues entdecken, Abenteuer erleben. Auch mit dem Bewusstsein, dass man Dinge sieht, die einen tief herunterziehen werden und die niederschmetternd sind. Trotzdem hat man die Hoffnung, dass die Nacht vorbeigeht – das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Es ist kein Fernweh aus Langeweile, sondern weil man getrieben von Hoffnung ist.
Was soll denn der Name bedeuten? Mandira ist ein Frauenname und Nabula hat irgendwas mit dem Weltall zu tun? Oder ist es ein reiner Kunstname?
TILO WOLFF: (lacht laut auf) Großartig. Ich danke dir für diese Frage. Ich hab schon viele Interviews zu dem Album gegeben und es hat sich noch keiner getraut zu fragen. Du bist der erste der sich traut nach der Bedeutung zu fragen. Ich kann dir sagen, dass der Name ein Code ist. Dir ist vielleicht aufgefallen, dass gewisse Textzeilen immer wieder wiederholt werden – und das hat nicht nur einen musikalischen, sondern auch einen inhaltlichen Grund. Der Name ist quasi ein Code und bezieht sich auf gewisse Worte des Textes. Ich will mich in keinster Weiße mit Johann Sebastian Bach vergleichen, das wäre anmaßend – aber seine Kompositionen sind teilweise sehr mathematisch. Richtige Rechenaufgaben. Das ist dann nicht nur eine Freude für das Ohr, sondern man kann richtig aufschlüsseln, warum er gewisse Dinge so und andere Dinge so komponiert hat. Bei „Mandira Nabula“ ist es im Kleinen auch so. Der Titel ist die Gleichung für gewisse Textzeilen und deren Stellung im Song. Die Bedeutungen, die du herausgefunden hast, sind rein zufällig – aber ein schöner Zufall (lacht).
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Ferne.
“A.u.S.” Ich würde ihn als einen traurigen Hilferuf nach Liebe und Geborgenheit beschreiben.
TILO WOLFF: Ja, nach Liebe, Geborgenheit und dem Wunsch wahrgenommen zu werden. Es gibt viele Menschen die leben und beeinflussen die Welt auf ihre Weiße. Es gibt aber auch Menschen die leben, werden aber ständig übersehen. Das Gefühl kenn ich sehr gut. Das ist sicher nicht ungewöhnlich bei Künstlern. Er macht ja gerade etwas künstlerisches, damit er wahrgenommen wird. Ich hab neulich zu Anne gesagt, als wir das Album hörten, dass die ein Stück ist, was ich wohl nicht sehr oft in meinem Leben hören und ertragen kann.
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Aufmerksamkeit.
“Feuer”
Habt ihr den Kinderchor auch fein bezahlt – Pink Floyd haben dies ja bei „The Wall“ nicht gemacht und sahen sich ziemlich bösen Vorwürfen konfrontiert?
TILO WOLFF: (lacht) Das sind alles Kinder aus dem Freundes- und Verwandtenkreis gewesen. Wir haben das mit einem schönen Abendessen und solchen Dingen geregelt.
Passt der gute Christ zum Text, „ich schicke dir das Feuer und dann höre ich dich schreien“?
TILO WOLFF: (lacht laut auf) Es passt zu einem Christ, dass er ehrlich und nicht scheinheilig ist. Daher hab ich auch ab und zu die Sehnsucht nach Rache und wünsch manchen Leuten etwas Böses. Dazu stehe ich auch.
Das Ende des Songs ist ganz schön deftig. Ist dies das härteste, was du für Lacrimosa bisher aufgenommen hast? Es rappelt ja ganz schön.
TILO WOLFF: Genau. Ich höre eben auch sehr viel Death Metal, vor allem aus den 90er, als man noch richtig rabiat an die Sache heran ging. Heute kommt mir das vor, als ob alle ihren Mut für eine glasklare Produktion eintauschen und sich deswegen nix mehr trauen. Ich wollte diese Power auch mal bei mir selber hören und nicht nur bei anderen. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass diese Sehnsucht nach Rache schon so wirken sollte. Daher musste das musikalisch auch so rüberkommen. Das ist auch noch nicht vorbei – es war nämlich einer der letzten Songs, den ich für das Album geschrieben hab. Ich koche immer noch innerlich. Als Christ ist es natürlich eine Aufgabe für mich, darüber hinwegzukommen. Aber jetzt höre ich mir die Nummer genau mit der Intention an, mit der ich sie geschrieben habe.
Gegen wen zielt denn dieser Wunsch nach Rache?
TILO WOLFF: (lacht) Es ist in diesem Fall mal keine Frau.
Ist dein Glas nun halbvoll oder halbleer? Tilo der Optimist oder der Pessimist…
TILO WOLFF: Bei mir ist es natürlich hab voll. Ich freu mich, dass etwas in dem Glas drinnen ist – und dass ich noch nachgießen kann. Aber in dem Song heißt es ja dann weiter: „Du hast nur diesen Wasserrand auf dem dein Glas zuvor mal stand“. Es gibt dieses Glas gar nicht mehr. Hier wäre halbleer daher sogar absolut positiv. Es gibt echt nur noch diesen besch**** Wasserrand – also eigentlich nix. Das wollte ich mit der angesprochenen Person eben gleichstellen.
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Rache.
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Erlösung – sich freikämpfen. Wenn du dir die Nummer von Anne anhörst, wirst du feststellen, dass es sich an einem bestimmten Punkt nach einem Neuanfang anhört. Wenn du dir den Text dazu anschaust, wirst du sehen, dass sich hier die Position von ihr verändert. Am Anfang singt sie aus der Perspektive desjenigen heraus, der auf der Suche nach Erlösung ist. Ab dem musikalischen Wechsel singt sie in der Ich-Form und versucht der Person zu helfen ihre Erlösung zu finden.
“I Lost My Star In Krasnodar”
Wer oder was ist mit dem Stern gemeint, der wo immer er sei, leuchten soll?
TILO WOLFF: Mit dem Stern sind drei Dinge gemeint. Einerseits eine konkrete Person. Andererseits eine Betrachtungsweise einer Situation, sowie die Art und Weise wie Menschen in dieser Situation betrachtet wurden. Es ist gleichzeitig ein vielschichtiger wie auch sehr simpler Song. Ich glaub der Mensch ist unglaublich kompliziert, jeder für sich. Aber die Basis ist bei allen Menschen gleich und sehr simpel. Nur ein paar Basispunkte unterscheiden sich bei jedem Menschen anders, so dass jeder für sich betrachtet, als sehr kompliziert erscheint. Ähnlich ist es mit dem Titel. Der Song ist eigentlich wirklich simpel. Aber die Entwicklung der simplen Basispunkte führen zu einer sehr komplexen Verworrenheit der Protagonisten.
Der Promotext geht auf eine Selbstcharakterisierung im Text ein. Kannst du uns einen Tipp geben?
TILO WOLFF: Es befindet sich in der zweiten Strophe. Viel mehr möchte ich da gar nicht sagen. Eigentlich ist es ein sehr einfacher Satz, über den man schnell hinweghört. Wenn man aber weiß, welche Bedeutung es hat, kann man doch einiges daraus lesen und einige Dinge verstehen, warum und wieso ich manche Texte so schreib wie ich sie schreibe. Oder warum Lacrimosa überhaupt so radikal manchmal klingen. Das ist wieder genau der Punkt von eben. Der Ausgangspunkt ist total simpel. So simpel das man es übersieht (lacht).
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Sehnsucht danach etwas besser gemacht zu haben, als man es gemacht hat.
“Die Taube” Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Heimat, Geborgenheit, Liebe. Das Bewusstsein, Liebe geben und Liebe empfangen zu können. Sich bewusst zu machen was Liebe bedeutet und alle menschlichen Eitelkeiten die einem bei der Betrachtung von Liebe im Wege stehen, beseitigen zu können. Bei „Die Sehnsucht in mir“ ist es ja das „In den Arm nehmen“ um eine Basis zuschaffen. Wenn das „In den Arm nehmen“ passiert wäre, wäre der schreckliche Inhalt von „Die Taube“ nicht nötig. Man sieht hier, was passiert, wenn man diese Basis nicht findet.
“Call Me With The Voice Of Love” Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Liebe. Hier geht es um die ganz oberflächliche Betrachtung von Sehnsucht. Man denkt ja zumeist an zwischenmenschliches. Und hier geht es genau um die zwischenmenschliche Ebene und um Liebe. Wobei, Liebe ist vielschichtig. Ich möchte es ein wenig eingrenzen, denn es geht hier um die partnerschaftliche Liebe. Das ist für mich nicht das Gleiche, wie Liebe im Allgemeinen, die der Mensch zum Überleben braucht.
“Der tote Winkel” Es klingt für mich wie ein Hilferuf. Aber er ist gar nicht so verzweifelt – es steckt noch viel Leben drin.
TILO WOLFF: Gott sei Dank ist es so. Es erinnert mich ein wenig an „Schakal“: Ich will leben. Edgar Allen Poe hatte immer die Angst lebendig begraben zu werden. So ist es zwar hier nicht, aber ich weiß, da oben ist etwas. Da scheint die Sonne. Ich weiß nicht, wie lange ich noch graben muss, aber ich komme hier raus – mit aller Kraft. Und diese Kraft ist noch da und nimmt mir niemand. Aber ich mach hier auch keinen Hehl drum, dass ich noch graben muss und dass das Ziel noch nicht erreicht ist. Diesen Zustand beschreibt „Der tote Winkel“. Ich weiß, der tote Winkel ist ganz klein und außerhalb dieses Winkels ist die ganze Welt. Ich weiß sie ist da – es gibt also nicht nur schwarz.
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Der Kraft aus dem toten Winkel heraus zu kommen. In dem Moment wo ich schrei „Hilf mir“, tritt meine Stimme schon aus dem toten Winkel hervor. Mein Wunsch wird dadurch schon zum Teil der Realität. Es ist die Sehnsucht unmögliches möglich zu machen.
“Koma” Ich finde es klingt nach Freiheit. Eine seltsame Mischung aus teils düsterem Text und fröhlicher Musik.
TILO WOLFF: Genau – es ist diese Ambivalenz, die bei mir sehr oft vorkommt. Oft prallen Dinge aufeinander, die oberflächlich gesehen nicht zusammenpassen. Als ich angefangen habe mit Orchestern zu arbeiten, kamen Stimmen die meinten, dass sie die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben. Sie meinten, dass ihre Eltern so was hören würden. Doch heute ist das fast schon normal, dass Künstler mit Orchestern arbeiten. Das war damals noch nicht so. Ich bin da, das kann ich ruhig ja mal sagen, schon etwas stolz drauf, dass ich einer der Begründer dieser Bewegung war. Ich wollte einfach Dinge zusammen führen, genau wie bei Gothic und Metal, die eigentlich nicht zusammengehören. Ich habe 1996 diese Dark Winter Nights Festivals organisiert gehabt, bei der ich Metal- und Gohtic-Bands zusammen auftreten ließ. Da kann ich mich noch an Schlägereien zwischen Metallern und Gothics erinnern. Das war unmöglich, dass die in einem Raum zusammen stehen. Ich wollte die aber zusammenführen, weil ich mir in einem Gothic-Club Guns n’ Roses und in einem Metal-Club Sisters Of Mercy gewünscht hab. Dieses Zusammenführen von nicht zusammengehörenden Dingen finde ich immer sehr spannend.
Genau wie bei „Koma“.
TILO WOLFF: Ja, musikalisch ist der Patient wach. Er ist voll da und springt fast schon aus dem Bett heraus. Aber er hat es noch nicht begriffen. Es ist im Prinzip die Fortführung von „Der tote Winkel“. Das Stück endet musikalisch sehr resignierend. Es wird immer langsamer, die Stimme immer ruhiger und leiser. Es mündet dann ins Koma. Es ist dieses „Nicht wahr haben wollen“. Der Körper springt schon wieder aus dem Bett, aber man selbst glaubt, man liege noch im Koma. Man schreit sich dann förmlich aus dem Koma heraus. Manchmal ist der Geist eben langsamer als…
Der Körper?
TILO WOLFF: Nicht ganz. Ich habe gestern in der Kirche was ganz spannendes von Sigmund Freud gehört. Er hat wohl mal gesagt, dass das Bewusstsein eine Nussschale ist, die auf dem Meer des Unterbewusstseins schwimmt. Das ist genau der Punkt. Wie oft sind wir Menschen doch gefangen in unseren Vorurteilen und haben noch gar nicht begriffen, dass wir theoretisch schon weiter wären, wenn wir nur endlich über unseren Schatten springen könnten.
Sehnsucht nach…
TILO WOLFF: Wachsamkeit.
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